Therapeutische Angebote: Heilpädagogisches Angebot

Heilpädagogisches Angebot

Raum und Zeit geben für Wachstum und Entwicklung ist ein wesentlicher Aspekt der Heilpädagogik. Das Kind, den Jugendlichen dabei wohlwollend und professionell zu begleiten, gibt ihm Zuversicht und wirkt ermutigend.

„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

Kurt Marti

Die heilpädagogische Behandlung ist ein ergänzendes Angebot im Hermann-Josef-Haus Urft. Sie unterstützt die Arbeit im pädagogischen Alltag in Gruppe, Schule und Elternhaus. Das Angebot greift da, wo ein geschützter Rahmen zur Bearbeitung spezieller Fragestellungen erforderlich ist. Im Mittelpunkt steht das Kind bzw. der Jugendliche mit seinen Anlagen, Ressourcen und Entwicklungsbedürfnissen. Berücksichtigt werden die jeweiligen Bedingungen in Familie und Umwelt.

Das heilpädagogische Angebot ist abgestimmt auf die vereinbarten Ziele im Rahmen der Hilfeplanung, an der die Kinder und Jugendlichen, die Eltern und die pädagogischen Fachkräfte mitwirken. Der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zum Kind oder zum Jugendlichen ist die Voraussetzung, um sensible Inhalte zu bearbeiten. Darüber hinaus sind das Akzeptieren und Einbeziehen des familiären Hintergrundes, einschließlich seiner Werte, Vorstellungen und Chancen, von besonderer Bedeutung für den Erfolg der Maßnahme.

Heilpädagogische Behandlungsformen

Die Grundannahme unseres heilpädagogischen Ansatzes ist, dass in jedem Kind oder Jugendlichen Kraft und Ressourcen schlummern. Es gilt, diese hervorzulocken und Entwicklung zu aktivieren. Dabei kommen folgende heilpädagogische Behandlungsformen zur Anwendung:

  • Natürliche Spielimpulse als beziehungsstiftende Methode nutzen
  • Ressourcenorientierte Biografiearbeit
  • Aufmerksamkeits- und Strategietraining
  • Lerntherapie bei Legasthenie und Dyskalkulie
  • Heilpädagogische Übungsbehandlung
  • Heilpädagogisches Werken und Gestalten

Die einzelnen Behandlungsmethoden stehen nicht absolut für sich, sondern greifen je nach Fragestellung, Zielformulierung bzw. Förderansatz ineinander. Mit jedem jungen Menschen werden individuelle Ziele verfolgt, wie z.B. die Steigerung der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne, die Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit oder der Fein- und Grobmotorik. Kinder und Jugendliche werden angeleitet, Impulse und Anstöße anzunehmen und eigene Fähigkeiten zu entdecken. Im Rahmen der Biografiearbeit setzen sie sich mit persönlichen und familiären Ressourcen auseinander. Ihre eigene Geschichte lernen sie wertschätzend zu betrachten und zu erzählen. Sie können selbstbewusst auf familiäre Ressourcen zurückgreifen und diese für ihre eigene Lebensgestaltung nutzen.

So können die Kinder und Jugendlichen ein Gefühl für ihre eigenen Stärken und ein realistisches Selbstbild entwickeln. Dadurch wird die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben begünstigt.