Pädagogische Angebote: Intensiv Plus

Intensiv Plus

Vollstationäre Intensivgruppen: Benedikt- und Dominikusgruppe

Aufnahmealter7 bis 11 Jahre Benediktgruppe
11 bis 14 Jahre Dominikusgruppe
Plätze6 Intensivplätze Benediktgruppe
7 Intensivplätze Dominikusgruppe
SchwerpunkteRessourcenorientierte sozial-emotionale Förderung
Betreuuungsschlüssel1:0,9
Rechtsgrundlage§§34, 35a SGB VIII

Zielgruppe

Die beiden Intensivplusgruppen Benedikt und Dominikus sind konzipiert für Jungen, die an teilweise mehrfachen kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbildern leiden. Fehlende oder traumatische Bindungserfahrungen haben diese gravierenden Entwicklungsdefizite entstehen lassen. Häufig waren ambulante Hilfen oder weniger intensive stationäre Betreuungsformen in der Vergangenheit nicht ausreichend und wurden dem hohen Bedarf der Kinder nicht mehr gerecht. Sie benötigen ein stark strukturiertes pädagogisch-therapeutisches Setting. Durch umfassende Angebote werden die Kinder- und Jugendlichen in ihrer gesunden Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Pädagogisch-therapeutisches Arbeiten

Sich sicher und geschützt fühlen, ist das erste Ziel der stationären Betreuung in den Gruppen. Dabei machen verlässliche Strukturen es den Kindern leicht, sich einzufinden und zu orientieren. Wir holen sie „klein“ ab, d.h. feste Rituale strukturieren den Tagesablauf. Vom Ankunftstag an erfahren die Jungen ein annehmendes Beziehungsangebot. Halt gebend wirkt die Zuordnung einer pädagogischen Fachkraft als feste Bezugs- und Bindungsperson. Mit einem entwicklungsgerecht gestalteten Alltag, gehen wir individuell auf die Kinder ein. Wir fördern Erfolgserlebnisse, wo immer die Ressourcen der Jungen dies möglich machen. Zurückgreifen können wir dabei auf die vielfältigen psychotherapeutischen, psychomotorischen, heilpädagogischen und erlebnispädagogischen Angebote im HJH. Während des gesamten Hilfeprozesses ist uns wichtig:

  • Maßnahmen und Entscheidungen transparent und partizipativ zu gestalten
  • ein sicheres, angstfreies Umfeld zu erzeugen
  • positive Körpererfahrungen zu vermitteln
  • ressourcenorientiert zu arbeiten und
  • durch erfahrene Selbstwirksamkeit Zuversicht wachsen zu lassen.

Das HJH-Plus

Eine Besonderheit des HJH ist die enge Vernetzung mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Rheinischen Kliniken in Bonn. Regelmäßig finden kinder- und jugendpsychiatrische konsiliarische Sprechstunden im Haus statt. Die beiden Teams der Intensivplusgruppen erhalten damit eine aktuelle und auf das einzelne Kind bezogene fachliche Beratung. Ausgehend von dieser multiprofessionellen Zusammenarbeit können sie individuelle pädagogische Interventionen ableiten.

Ziele der Betreuung

Bezugspunkt unserer Arbeit ist immer auch die Familie des Kindes. Über Elternarbeit versuchen wir eine Rückkehr ins häusliche Umfeld vorzubereiten. Dabei wird das gemeinsame Leben zunächst an Wochenenden oder in Ferienzeiten erprobt. Die Elternwohnungen im HJH bieten sich für erste geschützte Kontaktaufnahmen an. Beide Seiten können durch ein entwicklungsorientiertes videogestütztes Coaching (Marte Meo) in gelingenden Verhaltensweisen bestärkt werden. Zeigt sich, dass dies im Sinne des Kindeswohls keine Perspektive bietet, unterstützen wir den Aufbau eines alternativen Lebensfeldes mit verlässlichen Bindungsangeboten. Sie Jungen sollen zu jungen Erwachsenenreifen, die ihre Biografie akzeptieren, sich ihrer Ressourcen bewusst sind und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Innerhalb der Einrichtung stehen auch Angebote zur Verselbständigung für langfristige Perspektiven zur Verfügung.

Standort und Räumlichkeiten

Das Hermann-Josef-Haus liegt am Rande der kleinen Eifelgemeinde Urft. Die Lage zwischen Wäldern und Wiesen ist eine naturnahe, reizarme Umgebung, die zur Ruhe kommen lässt. Gleichzeitig bietet das weitläufige Gelände Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung, wie etwa durch angeleitete Sport- und erlebnispädagogische Angebote sowie landwirtschaftliche oder handwerkliche Tätigkeiten. Beide Kleingruppen verfügen über ein großzügiges Raumangebot mit Einzelzimmern für alle Bewohner. Zwei Jungen teilen sich jeweils ein Duschbad. Die angeschlossene HJH-Schule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung stellt eine enge Vernetzung zwischen Lehrern und pädagogischen Fachkräften in den Gruppen sicher.

Ansprechpartner

Michaela Hammes

Michaela Hammes

Bereichsleiterin

m.hammes[at]hjh-urft.de

02441 885-27